First Brands-Insolvenz: Globale Kettenreaktion im Private Credit – Wer trägt die Verluste?

Die aktuelle Marktanalyse von S+P Compliance zur Insolvenz von First Brands und deren Auswirkungen auf Private-Credit-Produkte und Verbriefungen rückt ein wachsendes Systemrisiko für internationale Kapitalmärkte ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Mit ihrer Expertise und Datenbasis greift die Studie die zentralen Warnungen der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) auf: Die EBA hebt den schnellen Anstieg außerbilanzieller Private-Debt-Exposures als potenzielle Bedrohung für die Stabilität des europäischen Bankensektors hervor, während die BaFin in ihren aktuellen Aufsichtsschwerpunkten 2025 explizit auf steigende Ausfallrisiken alternativer Kapitalanlagen und die steigende Verflechtung von Banken und Schattenbanken hinweist. Ergänzend warnt die US-Regulierungsbehörde SEC vor dem „Brandbeschleuniger“ Schattenbankensektor und mahnt die Notwendigkeit transparenterer Strukturen im Private-Credit-Markt an.​

Die First-Brands-Insolvenz gilt aus Sicht der internationalen Finanzaufsicht als Präzedenzfall: Noch nie war die Gefahr so groß, dass undurchsichtige Verbriefungsmodelle, fehlende Transparenz und hohe Konzentrationsrisiken im Private Credit – besonders in Fondsvehikeln wie ELTIFs – zu einer Kettenreaktion führen, die Banken, Versicherer und institutionelle Anleger weltweit gleichzeitig trifft. Die nachfolgende Studie untersucht systematisch die unmittelbaren und mittelbaren Risiken durch die First-Brands-Pleite, bewertet die Schäden nach Banken und anderen Großinvestoren gegliedert und analysiert, wie internationale Aufseher hier Lehren für künftige Regulierungsmaßnahmen ziehen.

Hier sind drei Titelvorschläge und die ausführliche Studie im "Du-Stil" inklusive gezielter Hervorhebungen und klarer Gliederung. Die Studie strukturiert das gesamte Themenfeld First Brands, Kreditausfälle, Private-Credit-Verbriefung und ELTIF sehr detailliert nach Deinem Wunsch.

First Brands im Fokus: Von der Expansion zur Insolvenz

First Brands, ehemals als Trico Group bekannt, galt als ehrgeiziger Wachstumskandidat in der Automobilzulieferbranche. Seit 2018 finanzierte das Unternehmen aggressive Übernahmen sowie eine globale Expansion fast ausschließlich über Fremdkapital – ein erheblicher Anteil davon war als Private Debt und über vielfach verschachtelte Verbriefungskonstrukte strukturiert.

Mit über 10 Milliarden US-Dollar Schulden setzte First Brands stark auf Lieferkettenfinanzierung, Sale-and-Leaseback-Modelle und modernste Factoring-Produkte. Das Kerngeschäft: Forderungen aus Lieferantenbeziehungen wurden gebündelt, verbrieft und an Banken, Fonds oder in Form von Wertpapieren an Kapitalmärkte verkauft. Gerade durch diese Konstrukte entstanden hohe Klumpenrisiken, zumal wesentliche Verbindlichkeiten "off-balance" liefen, also außerhalb der offiziellen Bilanz.

Solange das operative Geschäft stabil lief, profitierten alle: Du als Kreditgeber oder Fondsmanager konntest mit attraktiven Renditen rechnen. Doch mit dem Konjunkturabschwung, gestörten Lieferketten und Zinsanstiegen kollabierte das System – eine klassische Kettenreaktion, deren Wucht erst jetzt sichtbar wurde.​

Private Credit und Verbriefungen: Produkte und Marktrisiken

Verbriefungslösungen im Private Credit sind heute vielgestaltig – von Supply Chain Finance, Factoring, besicherten und unbesicherten Kreditpaketen, bis hin zu komplexen Collateralized Loan Obligations (CLOs) und innovativen Mischfonds wie dem ELTIF.​

Im Fokus stehen dabei:

  • Supply Chain Finance: Du nutzt als Investor die Möglichkeit, in vorfinanzierte Lieferantenforderungen einzusteigen und dabei hohe Renditen zu erzielen. Das Risiko: Bei Ausfall des Hauptschuldners (wie First Brands) drohen Sofortverluste.
  • Factoring: Forderungen werden regelmäßig an Investoren verkauft. Auch hier hängen Bonität und Reputationsrisiko zentral am Schuldner.
  • Syndizierte Kredite und CLOs: Strukturierte Kreditpakete, an denen sich weltweit Banken, Pensionsfonds, Versicherer beteiligen. Im System von First Brands waren viele dieser Produkte miteinander verschränkt.

Die weltweite Verteilung dieser Risiken macht systemische Schocks möglich: Plötzlich steht nicht nur eine Bank, sondern ein ganzer Marktsektor im Feuer, sobald ein Schuldner dieser Größe ausfällt. Das „Greensill-Problem“ erlebt hier eine neue Dimension.

Globale Kreditausfälle – Wer ist betroffen?

Rund um die Insolvenz von First Brands geraten besonders die Großbanken UBS und Jefferies in den Fokus. Doch die Insolvenz zieht Wellen in alle Richtungen – direkt oder indirekt sind viele weitere Marktakteure betroffen.

Systemische Risiken: Warum die First Brands-Pleite gefährlich ist

Du möchtest wissen, warum diese Insolvenz einen Dominoeffekt auslösen kann? Die Antwort liegt in der umfassenden Vernetzung der Private-Credit-Produkte und Verbriefungen. Viele Anleger – von klassischen Banken über Pensionskassen und Versicherungsfonds bis hin zu Retail-Investoren über ELTIFs – sind, teils ohne es offen zu kommunizieren, in die risikoreichen Debt-Strukturen involviert.

Die Kerngefahren:

  • Konzentrationsrisiko: Ein Schuldner wie First Brands kann mehrere Vehikel gleichzeitig reißen. Die Folge: Fonds, Banken und Versicherer müssen hohe Abschreibungen auf einmal vornehmen.
  • Liquiditätsengpässe: Wenn Investoren mit Rückgaben oder Margin-Calls reagieren, geraten besonders semi-liquide Fonds unter Druck.
  • Vertrauens- und Reputationsschaden: Franke Fonds, Manager und Banken müssen sich kritische Fragen zu Due Diligence und Risikocontrolling gefallen lassen. So werden immer mehr Parallelen zum Fall Greensill gezogen.

Ein weiteres Problem: Viele dieser Vehikel sind so konstruiert, dass Du als Anleger die tatsächlichen Risiken kaum siehst. Erst mit externer Analyse (z.B. Morningstar-Liste) wird das Ausmaß deutlich – und darauf reagieren die Märkte erfahrungsgemäß sehr heftig und teils irrational.​

ELTIFs als neues Risiko und neue Chance

Der „European Long-Term Investment Fund“ (ELTIF) wurde in der EU entwickelt, um Dir als institutionellem wie auch privaten Anleger einen liquiden Zugang zu langfristigen, realwirtschaftlichen Investitionen zu ermöglichen. ELTIFs investieren typischerweise in…​

  • Infrastruktur-Projekte (Energie, Transport, Versorgung)
  • Immobilienentwicklungen
  • Private Equity (Wachstum/KMU)
  • Private Debt (Kredite, die nicht mehr über Banken vergeben werden)

Der ELTIF bietet Dir also die Möglichkeit, bereits mit kleineren Beträgen an breit gestreuten, professionell verwalteten Vehikeln zu partizipieren – bei deutlich mehr Schutz und Transparenz als bei klassischen Hedgefonds oder Private-Debt-Produkten.

Doch die First Brands-Pleite zeigt: Auch ELTIFs sind – trotz Regulatorik, Transparenzgeboten und Reportingpflichten – nicht immun gegenüber strukturellen Risiken. Sind Verbriefungen und Private Debt-Beteiligungen im Fonds, bist Du als Anleger im Ernstfall direkt betroffen. Die aktuelle Regulierung (ELTIF 2.0) lockert zwar das Investmentregime, erhöht aber auch die Verantwortung in Due Diligence, Klumpenrisikosteuerung und Liquiditätsmanagement.​

Was kannst Du als Investor aus der Pleite lernen?

  1. Risikodiversifikation ist alles: Je konzentrierter die Investments auf einzelne Schuldner oder Geschäftsmodelle, desto höher potenzieller Schaden. Fonds mit breiterem Fokus und soliden Checks schneiden besser ab.
  2. Due Diligence und Transparenz: Die Pleite zeigt, wie wichtig es ist, Offenlegungspflichten ernst zu nehmen. Anleger und Aufsicht müssen regelmäßig kritisch nachhaken.
  3. Regulierung zahlt sich langfristig aus: Gerade strikte Regeln zu Exposure-Limits, Liquiditätsmanagement und Reporting machen den Unterschied zwischen Einzelfall und Marktkrise.

Handlungsempfehlungen für Fonds und Banken

  • Stärkere Transparenzanforderungen: Fonds und Banken sollten offen Ausweis über tatsächliche Exposure, Risikoverteilung und Hedging machen.
  • Ausbau von Stresstests und Risikoszenarien: Einzelfallanalysen wie First Brands sollten Standard werden, auch für kleinere Schuldnerstrukturen.
  • Schärfere Aufsicht für neue Produktgenerationen: ELTIF und ähnliche Vehikel sollten stärker überwacht und noch robuster reguliert werden, um systemische Risiken zu begrenzen.
  • Anlegerbildung verstärken: Damit Du als Investor Risiken und Chancen von Verbriefungen und Private Credit wirklich einschätzen kannst, braucht es mehr und bessere Bildung – und klare Kommunikationspolitik der Anbieter.

Ausblick: Wohin steuert der Private-Credit-Markt nach First Brands?

Die First-Brands-Insolvenz wird wohl nicht als Ausreißer bleiben. Du kannst davon ausgehen, dass im aktuellen Zinsumfeld weitere Schuldnermodelle unter Druck geraten. Gerade global aufgestellte Banken, europaweite Vehikel wie der ELTIF und große Multi-Asset-Anbieter stehen vor der Herausforderung, funktionierende Frühwarnsysteme und unabhängige Kontrollinstanzen zu etablieren.

Letztlich bleibt: Nur durch kombinierte Anstrengung von Markt, Aufsicht und Investoren kann systemisches Risiko begrenzt werden. First Brands ist dafür der bestmögliche (und teuerste) „Weckruf” seit dem Greensill-Desaster.

Quellen:
EBA-Dokumente mit ELTIF-Bezug und Private-Credit-Schwerpunkt

  • EBA-Leitlinie zu Schattenbanken (EBA/GL/2015/20):
    • Adressiert u.a. Investmentfonds, Private-Debt-Fonds und Verbriefungsvehikel.
    • Vorgaben zur Exposure-Begrenzung von Banken gegenüber Schattenbanken, worunter in Einzelfällen auch ELTIF fallen können, wenn diese als kreditgebende Vehikel agieren.​
  • EBA-Bericht „EU/EEA Banks‘ Interconnections with NBFIs and Private Credit“ (2022):
    • Untersucht systemische Risiken und Exposure von Banken zu Non-Bank Financial Institutions (NBFIs), darunter Private Debt Fonds und alternative Investmentfonds – auch in ELTIF-ähnlicher Struktur.
    • Betont wachsende Verflechtung und Risiken durch Verbriefungen und neue Kreditvehikel im europäischen Finanzsystem.​
  • Gemeinsamer EBA-JC-Report on Risks and Vulnerabilities (z.B. Autumn 2024):
    • Enthält Abschnitte über Exposures von Banken und Versicherern gegenüber Private Debt, strukturierten Produkten und illiquiden Fonds (z.B. auch ELTIF, AIF).​
  • EBA-Monitoring zu Long-Term Investment und Kapitalmarktunion (jährlich):
    • Adressiert die aufsichtsrechtliche Behandlung der Risiken von ELTIFs und anderen langfristigen Investmentfonds im Zusammenhang mit Kreditvergabe, Risikogewichtung und Berichterstattung.​
  1. https://www.eba.europa.eu/publications-and-media/publications/special-topic-eueea-banks-interconnections-nbfis-and-private-credit
  2. https://www.eba.europa.eu/sites/default/files/2024-09/5bd8f9d6-f24d-40d0-a0ca-88020ee2be04/JC%202024%2065%20-%20JC%20Report%20on%20Risks%20and%20Vulnerabilities%20Autumn%202024.pdf
  3. https://eur-lex.europa.eu/DE/legal-content/summary/funding-long-term-investment-in-the-eu-s-economy.html
  4. https://www.wko.at/oe/bank-versicherung/newsline-dezember-2021.pdf
  5. https://www.fma.gv.at/glossar/europaeische-langfristige-investmentfonds-eltif/
  6. https://www.eba.europa.eu/sites/default/files/2024-07/b807c1a8-6f1d-4c2b-b2a0-2cdcb7737282/Report%20on%20structured%20deposits.pdf
  7. https://dip.bundestag.de/vorgang/diversifizierungsvorschriften-der-european-longterm-investment-funds-eltif/59489?f.deskriptor=Kapitalanlagegesellschaft&start=75&rows=25&pos=82&ctx=e
  8. https://www.voeb.de/fileadmin/Dateien/Publikationen/kreditwirtschaftlich-wichtige-vorhaben_de-eu.pdf
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