Kick-off für Forschungspro­jekt BIGBOND: Nachhaltige Klebtechnologi­en für maritime Großstrukturen

Mit dem Projekt „BIGBOND – Life-Cycle-Prozesse und Design-Konzepte für geklebte maritime Großstrukturen“ startet im Rahmen des Maritimen Forschungsprogramms des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE) ein innovatives Verbundvorhaben. Ziel ist es, den Einsatz von Klebtechnologien im Schiffbau deutlich zu erweitern und dadurch maritime Großstrukturen leichter, nachhaltiger und kreislauffähiger zu machen.

Die Projektkoordination liegt bei der Meyer Werft, die gemeinsam mit einem starken Konsortium die Entwicklung und Anwendung vorantreibt. Zu den Verbundpartnern zählen: die Tamsen Maritim GmbH, das Fraunhofer-Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik (IGP), das Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden sowie die Center of Maritime Technologies gGmbH. Zusätzlich unterstützt wird das Konsortium durch den Unterauftragnehmer Bureau Veritas Marine and Offshore.

Innovation für den Schiffbau
Ziel des Projekts ist es, die Vorteile von Faserverbundwerkstoffen (FKV) und Klebtechnologien für große maritime Strukturen nutzbar zu machen. Kleben erlaubt nicht nur den Einsatz leichterer, korrosionsbeständiger Materialien, sondern auch neue Design- und Fertigungsstandards. Dadurch können Schiffe nicht nur effizienter gebaut, sondern auch einfacher gewartet, repariert und am Ende ihrer Lebensdauer recycelt werden.

Als Demonstrator wird ein charakteristischer Ausschnitt einer Außenverkleidung im Realmaßstab entwickelt und getestet. Sie zeigt exemplarisch, wie durch Leichtbau und standardisierte Klebverfahren Gewicht, Materialeinsatz und Emissionen reduziert werden können – bei gleichzeitiger Verbesserung von Stabilität und Betriebseffizienz.

Beitrag zur Klimaneutralität
BIGBOND leistet einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der maritimen Wirtschaft. Prognosen zufolge können durch die entwickelten Konzepte jährlich mehr als 17.000 Tonnen CO₂-Emissionen eingespart werden. Darüber hinaus trägt das Projekt zur Kreislaufwirtschaft bei, indem es Lösungen für die Demontage und den Wiedereinsatz der Verbundwerkstoffe entwickelt.

Zusammenarbeit und Zukunftsperspektiven
Das Projektkonsortium bündelt Expertise aus Schiffbau, Leichtbau, Werkstoffentwicklung und Zertifizierung. Gemeinsam sollen neue Standards und Prozesse geschaffen werden, die den Weg für den breiten Einsatz geklebter Strukturen im Schiffbau ebnen. Damit trägt BIGBOND nicht nur zur Nachhaltigkeit, sondern auch zur Stärkung des Produktions- und Innovationsstandortes Deutschland bei.

Teilvorhaben der TUD
Im Projekt BIGBOND übernimmt das ILK die Erforschung kreislauffähiger Konstruktions- und Designkonzepte für geklebte maritime Großstrukturen. Im Fokus stehen einerseits Methoden zur frühzeitigen Bewertung der Umweltwirkungen im Entwicklungsprozess und andererseits Strategien für die Kreislaufführung und Wiederverwendung der Faserverbundstrukturen. Dazu entwickelt das ILK Indikatoren und Werkzeuge, die nachhaltige Entscheidungen im Schiffsentwurf unterstützen, sowie Konzepte und Technologien zur effizienten Demontage und Rückgewinnung von Werkstoffen. Ziel ist es, so den Wiedereinsatz der FKV-Strukturen zu ermöglichen und die werkstoffbezogenen Emissionen im Schiffbau deutlich zu senken.

Das Projektteam dankt dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und dem Projektträger Jülich für die finanzielle Förderung und die koordinierende Unterstützung.

Über Technische Universität Dresden – Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik

Das Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) ist eine Forschungseinrichtung der Fakultät Maschinenwesen und der Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“ der Technischen Universität Dresden. Auf dem Gebiet des ressourcenschonenden Leichtbaus hoher Material- und Energieeffizienz führen rund 240 Mitarbeiter:innen umfangreiche Forschungs- und Entwicklungsarbeiten durch. Die Arbeit am ILK ist geprägt vom Dresdner Modell des funktionsintegrativen Systemleichtbaus in Multi-Material-Design und basiert auf einem werkstoff- und produktübergreifenden Ansatz. Die Wissenschaftler:innen des ILK betrachten bei der Entwicklung neuer Konzepte, Prozesse und Produkte die gesamte Entwicklungskette: Werkstoff – Konstruktion – Simulation – Fertigung – Prototypentests – Qualitätssicherung – Kosten. Indem sie sich dabei am Konzept des Neutralleichtbaus orientieren, werden neben den klassischen, technischen und ökonomischen Aspekten auch die ökologischen Parameter sowie Fragestellungen unserer globalisierten Gesellschaft auf jeder Stufe dieser Kette integriert. Geleitet wird das ILK von Prof. Dr.-Ing. habil. Maik Gude (Professur für Leichtbaudesign und Strukturbewertung, Vorstandsmitglied) und Prof. Dr.-Ing Niels Modler (Professur für Funktionsintegrativen Leichtbau, Vorstandsmitglied/Sprecher des Vorstandes).

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