IOP Herbsttagung: Chancen und Herausforderungen im Onlineprint 2021

Netzwerken unter Coronabedingungen: Nachdem die Frühjahrstagung der Initiative Online Print e.V. (IOP) coronabedingt virtuell abgehalten werden musste, fand die Herbsttagung 2021 – unter Einhaltung der 3G-Regeln – wieder in Präsenz statt. Gastgeber für die Veranstaltung am 26. und 27. Oktober war die Koenig & Bauer AG im sächsischen Radebeul. Mit der mypromo AG konnte die IOP zudem ein neues Mitgliedsunternehmen begrüßen.

Die Plattform mypromo hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Werbeartikelwirtschaft bei ihrer digitalen Transformation zu unterstützen. So bringt das Wiesbadener Unternehmen die Hersteller von Werbeartikeln mit den Anbietern und Händlern solcher Produkte zusammen. Im Mittelpunkt dabei stehen individuelle Onlineshops, über die Werbeartikelhändler nicht nur den Sprung ins Thema E-Commerce einsteigen, sondern sich auch neue Zielgruppen erschließen können.

„Prozessautomatisierung und Web-to-Print-Technologien gewinnen für die Werbeartikelbranche zunehmend an Relevanz“, erklärte mypromo-Geschäftsführerin und Vorstandsmitglied Heike Lübeck. „Wir freuen uns sehr auf den Austausch dazu mit den IOP-Mitgliedern und können umgekehrt einen neuen und etwas anderen Blickwinkel auf die Möglichkeiten des Onlinedrucks mit einbringen.“

Die mypromo AG wurde von den Mitgliedern der IOP einstimmig aufgenommen. Damit zählt der Interessensverband nun insgesamt 42 Mitglieds-Unternehmen.

Zwischen Auftragsaufschwung und Papierknappheit

Neben der Aufnahme des neuen Mitglieds ging es auf der Herbsttagung der Initiative Online Print aber vor allem um die aktuellen Entwicklungen in den Unternehmen der Industrie. So wurde von anziehenden Aufträgen und steigenden Umsätzen berichtet – aber auch von den Problemen, die die aktuelle Papierknappheit und der Fachkräftemangel mit sich bringen.

Darüber hinaus standen auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Druckindustrie im Fokus. Dr. Paul Albert Deimel, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Druck und Medien e.V. (bvdm) und Bernd Zipper, Geschäftsführer der zipcon consulting GmbH, referierten darüber, wie sich die Produktivität seit Beginn der Pandemie entwickelt hat. Inzwischen habe sich die Auftragslage bei den meisten Unternehmen weitestgehend normalisiert und liege nun wieder auf dem Niveau von 2019. Die Erwartungen für das Jahr 2021 werden sie aller Wahrscheinlichkeit nach jedoch nicht erfüllen.

Das liegt nicht zuletzt an den Herausforderungen, die die Post-Corona-Zeit laut einer Branchenumfrage des bvdm mit sich bringt bzw. mit sich bringen wird: starke Auftrags- und Auslastungsschwankungen, Auftragsmangel sowie steigende Lieferantenpreise, was sowohl die Erfahrungsberichte der Teilnehmer wie auch der ZOPI (zipcon Onlineprint Preis Index) widerspiegelten.

„Wir sehen all diese Herausforderungen, mit denen sich Druckdienstleister aktuell befassen müssen. Aber wir stellen auch Effekte fest, die sich in den nächsten Monaten positiv auf die Onlineprintindustrie auswirken könnten. Dazu zählt beispielsweise, dass wir mittelfristig mit einem höheren Werbevolumen von Produktanbietern rechnen, dass das Interesse von Industriekunden an B2B-Portalen steigt, dass trotz eines niedrigeren Printvolumens der Printumsatz steigt, das Gedruckte also wertiger wird, oder dass Trends wie Social-Media-Print neue Abnehmergenerationen für Print erschließt“, erklärt Bernd Zipper, Vorstandsvorsitzender der Initiative Online Print.

Wie (Online-)Druck in fünf Jahren aussieht

Doch nicht nur die aktuelle Situation wurde auf der Herbsttagung der Initiative Online Print diskutiert. Vielmehr wagten die Mitgliedsunternehmen – allen voran die Softwarehersteller unter den IOP-Mitgliedern – einen Blick darauf, wie Onlineprint in fünf Jahren aussehen wird. Dabei spielen unter anderem Change Management, ein hoher Grad an Automatisierung – von der Kalkulation bis zum Fullfilment –, Industrie 4.0 plus Schnittstellen in alle Richtungen und die Intensivierung der Kundenbeziehungen über sämtliche Ebenen hinweg eine wichtige Rolle. Schließlich verändert sich der Markt rasant und mit ihm auch die Anforderungen an Druckdienstleister – und das nicht nur in rein technologischer Hinsicht, sondern auch in der Art, wie Unternehmen künftig geführt werden. Wer Themen wie New Work, Mass Customization, Big Data, Closed-Loop-Produktion oder IoT, um nur einige zu nennen, außer Acht lässt, könnte schnell abgehängt werden.

Einen Ausblick auf künftige Entwicklungen hat auch die Koenig & Bauer AG in Radebeul gegeben, die in diesem Jahr Gastgeber der Herbsttagung war. Thomas Göcke, Head of Digital Business Transformation, zeigte nicht nur auf, was die neuen Ansprüche der Kunden für den Maschinenbauer bedeuten – nämlich eine proaktivere Kommunikation und Service anzubieten und ein starker Ratgeber und Partner der Kunden zu sein, der mit Hilfe der Digitalisierung, intelligenten Prozessen und IIoT schnell und auch ortsunabhängig reagieren kann. Die Mitglieder der IOP hatten zudem die Möglichkeit, hinter die Kulissen der Maschinenentwicklung der Koenig & Bauer AG zu schauen. Im Testzentrum konnten sie die neuesten Druck- und auch Weiterverarbeitungsmaschinen unter die Lupe nehmen, die neben dem Akzidenz- auch den Markt für Verpackungen adressieren.

Von Postwurfsendungen und Turbo-Digitalisierung

Weitere Themen der IOP-Herbsttagung waren die bvdm-Kampagne zur lokalen Werbe- und Informationspost inklusive Diskussion über die Frage, ob das Opt-Out- in ein Opt-In-Verfahren geändert werden sollte, sowie die „Turbo-Digitalisierung“, die im Zuge der Pandemie in weiten Teilen der Industrie stattfand. Während der Umsatz bei Onlineprintern im B2B-Bereich stagnierte und sogar zurückging, konnten Unternehmen im B2C-Umfeld sogar Wachstumsraten von bis zu 20 Prozent verzeichnen.

Einen Trend für das kommende Jahr sehen die IOP-Mitglieder ganz klar in der Mass Customization. Denn wer Kundenzentrierung und individuelle Wünsche in den Fokus seiner Ausrichtung stellt, hat gute Chancen, erfolgreich in 2022 durchzustarten.

Die nächste IOP-Tagung findet im Frühjahr bei der Druckerei Schätzl in Donauwörth statt. Ein genauer Termin wird rechtzeitig bekanntgegeben.

Über den Initiative Online Print e.V.

Die Initiative Online Print e.V. ist ein Zusammenschluss von Unternehmen und Verbänden der Online-Print-Industrie aus Deutschland, Österreich, Schweiz und Italien. Die IOP möchte Politik und Gesellschaft über die Bedürfnisse der Online-Print-Branche informieren und setzt sich gegen Wettbewerbsbeschränkungen ein.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Initiative Online Print e.V.
Am Buchenhain 4
45239 Essen
Telefon: +49 (201) 81175-0
Telefax: +49 (201) 81175-22
http://www.initiative-online-print.de

Ansprechpartner:
Daniela Reeck
Vorstandsreferentin
Telefon: +49 (201) 81175-0
Fax: +49 (201) 81175-22
E-Mail: dr@initiative-online-print.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel