Lieferanten und Kunden integrieren

Durch ein engeres Zusammenspiel von Lieferanten, Unternehmen und Kunden lassen sich viele natürliche Ressourcen sparen. Ist die Beschaffungs-, Produktions- und Vertriebsstruktur besser auf die Bedürfnisse aller abgestimmt, ist es möglich den Verbrauch von Material und Energie zu reduzieren. Mit den zwei neuen Ressourcenchecks des VDI Zentrums Ressourceneffizienz (VDI ZRE) können Unternehmen eigene Potenziale identifizieren.

Eine Integration von Lieferanten und Kunden beginnt dort, wo die Wertschöpfung im Unternehmen aufhört. „Durch eine engere Kollaboration des Unternehmens mit Kunden und Lieferanten lassen sich Prozesse effizienter gestalten und so Materialien und Energie einsparen“, erläutert Dr. Martin Vogt, Geschäftsführer des VDI ZRE. Darüber hinaus wirkt sich die Zusammenarbeit positiv auf die Qualität von Produkten und Produktionsprozessen aus. Voraussetzung hierfür sind ein intensiver Austausch aller Beteiligten und strategische Entscheidungen.

Lieferantenintegration

An erster Stelle der Integration steht häufig eine Bewertung der Lieferanten, um Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Ein weiterer Schritt bei einer Lieferantenintegration kann eine bessere Koordinierung der Logistik sein. Abgestimmte Lieferzeiten oder Hilfsmittel wie Software können die Beschaffungskosten senken und die Reaktionszeiten flexibler gestalten. Durch die Reduktion der Lieferfrequenzen wurden in einem Beispiel die Kosten um 23 % und der CO2-Ausstoß um 25 % gesenkt. Eine Zusammenarbeit kann sich darüber hinaus auf die Produktionsabläufe und den Einfluss des Lieferanten auf die Distribution der Waren erstrecken.

Kundenintegration

Kunden können in den Unternehmensbereichen Forschung und Entwicklung, Produktion sowie Distribution stärker einbezogen werden. Feedbackgespräche und der Austausch von Erfahrungen im Umgang mit Produkten und Prototypen unterstützen oft eine effiziente Weiterentwicklung. Dabei ist es teilweise sogar möglich, dass Kunden Produktionsschritte selbst übernehmen. Unterstützt wird der bessere Austausch häufig durch Software oder digitale Tools. So hilft beispielsweise Augmented Reality Kunden bei ihrer Kaufentscheidung, ohne vorheriges Zusenden von Mustern oder Prototypen, wodurch unnötige Transporte vermieden werden. Mit einem abgestimmten Entsorgungsprozess lassen sich Kreisläufe schließen und Ressourcen sparen. Deutlich wird dies beispielsweise an einer gemeinsamen Entwicklung von Verpackungslösungen. Durch eine bessere Abstimmung und ressourcenorientierte Kooperation gelang es, Versandbeutel zu entwickeln, die bis zu zwanzig Mal verwendet werden können.

Eigene Potenziale identifizieren

Wo mit der Integration anfangen und dabei Ressourcen einsparen? Anhand eines Fragebogens können Unternehmen mit den neuen Ressourcenchecks des VDI ZRE die eigene Ausgangslage gezielt analysieren. Passend dazu werden in der Auswertung die nächsten Schritte aufgezeigt – anhand von Checklisten und praktischen Beispielen. Die kostenlosen Ressourcenchecks Kundenintegration und Lieferantenintegration des VDI ZRE sind abrufbar unter https://www.ressource-deutschland.de/instrumente/ressourcenchecks/industrie-checks/lieferantenintegration/ und https://www.ressource-deutschland.de/kundenintegration/.  Erstellt wurden die Ressourcenchecks im Auftrag des Bundesumweltministeriums.

Über VDI Zentrum Ressourceneffizienz (c/o VDI Technologiezentrum GmbH)

Die VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH (VDI ZRE) hat die Aufgabe, Informationen zu Umwelttechnologien und material- und energieeffizienten Prozessen allgemeinverständlich aufzubereiten. Ziel ist es, vor allem kleine und mittlere Unternehmen bei der Steigerung ihrer Ressourceneffizienz zu unterstützen. Die Instrumente des VDI ZRE zur Bewertung und Darstellung von Ressourceneffizienzpotenzialen werden im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit erstellt. Sie sind auf der Website www.ressource-deutschland.de kostenlos zugänglich.

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